Freitag, 1. Oktober 2010

Hauptsache billig!

„Hauptsache billig! Mit dieser Spar-dich-nach-oben-Message wird der Verbraucher
täglich traktiert. Geheuerte Konsum-Prominente zeigen uns, wie wir es anstellen
müssen, wollen wir schlauer einkaufen als andere es anderswo tun. Unser Lohn vor
dem Cleverle-Spiegel: Ich, das Schlitzohr, der Schnäppchenjäger mit dem gnaden-
losen Spar-Riecher! Da schwillt der Kamm und die Psyche rekelt sich. Man ist ja
schließlich nicht blöd und endlich kann man das allen beweisen.

Aber die Kehrseite der Billig-Euphorie sieht weniger glanzvoll aus. Tanker unter
Billig-Flaggen treiben Küsten in den Ölnotstand, Arbeiter aus Billiglohn-Ländern
produzieren Häuser, die kaum das Richtfest überstehen, der Billig-Schrank trieft
aus allen Poren von Formaldehyd. Nur die Spitze des Eisberges oder die Panik-
mache selbst ernannter Fingerheber?“

Diese interessanten Gedanken fand ich auf der Blogseite von Network Digest.
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2 Kommentare:

  1. Als ich seinerzeit bei mir am Schreibtisch das erste Mal diesen Spruch:"Geiz ist geil!" zu hören bekam, fiel mir als einzige Antwort ein: "das ist der dümmste Spruch, den ich je gehört habe - auf die Art sparen wir uns kaputt!" Genau so ist es - und die Firmen, die diesen Spruch als erste in die Welt gesetzt haben, verscheuerten und verscheuern noch heute damit vermeintliche Sonderangebote - besonders auch im Bereich Elektronik - und werden damit Waren mit längst nicht mehr erstklassigen und also auch nicht wirklich preisgünstigen Komponenten los. Frei nach dem (klammheimlichen und stillschweigenden) Motto: " Die Leute wollen ja beschissen werden!" Das Schlimme ist, die Menschen, welche, zugegebenermassen oft aus Not, diese "Angebote" wahrnehmen und ständig nach dem Billigsten schielen, befördern und zementieren auf diese Weise ihre eigene Armut. Denn zu den Preisen, die sie zu zahlen bereit sind, läßt sich hier in Deutschland kein Arbeitsplatz finanzieren. Die Billigkäufer und zukünftigen oder schon jetzt Hartz IVler bekräftigen damit die Notwendigkeit, ihre Arbeitsplätze ins Ausland zu verlagern. Schlimmer allerdings noch die "Cleveren", die für sich beste Löhne reklamieren und selber nicht bereit sind, für erhaltene Waren oder Dienstleistungen angemessene Entgelte zu entrichten.

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  2. Man kann sich dem Vorredner nur anschließen. Nun hat der Billig-Wahn selbst die Kunst erreicht. Früher war es undenkbar, dass um große Wandbilder gefeilscht wurde, die ja nur ein paar wenige Prozente des Bauvorhaben kosteten. Kunst zum Schnäppchen-Preis ist heute die Regel. Große Namen ausgenommen. Mit Bildern ist es auch nicht einfacher, da müssen Künstler in der Regel erst einmal Geld hinlegen um überhaupt ausstellen zu können.
    Der Handel hat etwas geschürt was er nun nicht mehr zurücknehmen kann. Jeder ist auf der Jagt nach seinem persönlichen Preisvorteil – Solidarität Fehlanzeige – und Besserung war wohl nie weiter entfernt.
    Gruß, Jörg Schlichtholz

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