Seit Jahresbeginn müssen Hausbesitzer in allen Neubauten intelligente Stromzähler installieren, sogenannte Smart Meter, die Energieverbrauch und Nutzungszeit anzeigen. Zugleich sind die Netzbetreiber verpflichtet, vom kommenden Jahr an Stromtarife anzubieten, deren Höhe je nach Angebot und Nachfrage schwankt; bislang wird höchstens zwischen teurerem Tag- und billigerem Nachtstrom unterschieden.
Smart Meter und variable Tarife zusammen sollen den Bürgern ein phantastisches Sparpotential eröffnen. Tatsächlich ist der Aufwand, den Stromverbrauch in billigere Zeiten zu verlagern, nicht selten sogar größer als der Ertrag. Zu diesem ernüchternden Ergebnis kommen gleich mehrere Studien.
Die dort ausgewiesenen Einsparungen liegen zwischen 9 und 50 Euro. Diesem überschaubaren Nutzen stehen enorme Kosten gegenüber. Den Austausch des Zählers stellen die Versorger dem Kunden laut Deutscher Energie-Agentur einmalig mit 35 bis 100 Euro in Rechnung. Dazu kommt noch eine happige jährliche Dienstleistungsgebühr: Sie rangiert je nach Anbieter zwischen 60 Euro für ein Basismodell und 240 Euro für das Komplettangebot. Unterm Strich also legt der Verbraucher gewaltig drauf: schlau gezählt, teuer gezahlt.
(Quelle: Spiegel Online)